Gert Jonke
1946 - 2009
Gert Jonke wurde in Klagenfurt geboren, studierte zwischen 1966 und 1970 u.a. Germanistik, Musik, Geschichte und Philosophie. 1970 arbeitete er zeitweilig in der Hörspielabteilung des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart, 1971 war er Gast des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin. Gert Jonke hatte längere Aufenthalte in London, Argentinien, Hamburg und Frankfurt. 1992 war er Stadtschreiber in Graz.
Jonkes Sprachstil war beeinflusst von Techniken und Schreibweisen konkreter Poesie und gesellschaftskritisch. Er war an der Vienna Poetry Academy/Schule für Dichtung (sfd) als Lehrer tätig und Mitglied verschiedener Interessenverbände, beispielsweise der Grazer Autorenversammlung und der Interessengemeinschaft Österreichischer Autorinnen und Autoren. Sein Werk umfasste Erzählungen, Romane, Essays, Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele. Für sein literarisches Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2005 mit dem Arthur-Schnitzler-Preis und dem Kleist-Preis, 2006 und 2008 mit dem Nestroy Theater-Preis.
Auswahl Publikationen:
Erwachen zum Schlafkrieg (Neuauflage), Jung und Jung 2011
Strandkonzert mit Brandung, Jung und Jung 2006
Geometrischer Heimatroman (Neuauflage), Jung und Jung 2004
»Auch Computerrollen, Kassarollen, Telexrollen, Telegraphenrollen, Kohlepapierrollen und manchmal sogar zerschlissene Kabelrollen, abgesehen von vereinzelten Toilettenpapierrollen, zwischendurch auflockernd, die sich um die Lichtleitungen herumschlängeln und zerfetzt wie geschändete Bürokraturfahnen zerfranst in die Täler der Straße und Gassen hineinhängen, denn jetzt beginnt endlich eine neue Zeit, eine andere Zeitrechnung, eine bessere, in der sich alles anders erweisen wird.«
(Aus:
Der ferne Klang, Jung und Jung 2002)
Teilnahme an Literatur & Wein: 2004