Julian Schutting
Geboren in Amstetten / NÖ, lebt heute in Wien. Er absolvierte eine Ausbildung in Fotografie an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt und studierte daraufhin Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Er promovierte mit einer Arbeit über ein rechtshistorisches Thema und war danach als Lehrer an einer Höheren Technischen Lehranstalt in Wien tätig. Das umfangreiche Werk des Schriftstellers, der seit 1973 publiziert, umfasst in mehr als 60 Veröffentlichungen Prosa, Erzählungen, Lyrik und essayistische Texte zu Literatur und Musik.
Schutting wurde vielfach ausgezeichnet: u.a. Förderungspreis des Landes Niederösterreich, Förderungspreis der Stadt Wien, Anton-Wildgans-Preis, Georg-Trakl-Preis für Lyrik, Gert-Jonke-Preis. Zu den jüngeren Publikationen des Schrifstellers zählen u.a.
Betrachtungen: Texte und Photographien, Literaturedition Niederösterreich 2017,
Unter Palmen, Jung & Jung 2018.
Der 2021 erschienene Gedichtband
Winterreise lässt den großartigen Dichter nicht nur in den Augen des Verlages als "Lyriker auf dem Höhepunkt seines Schaffens" glänzen.
"In Schuttings Kosmos werden Wörter besitzanzeigend gebraucht. Aber sie wechseln unausgesetzt ihre Partner. (...) Julian Schutting aber trinkt unaufhörlich vom Jungbrunnen der Poesie. Solchermaßen gestärkt, flaniert er weiter und schreibt die überzeugendste Lyrik dieser Tage. Tod und Unheil negiert er nicht. Doch er sticht die beiden aus. Schutting trachtet, wie alle Träumer, danach, seinen Kummer 'Nacht für Nacht zu übernachten'." (Ronald Pohl,
Der Standard)
»Eine Träne kam mit mir aus der Stadt geflohen -
Krähe, wunderliches Tier, hast dich wohl in sie verflogen.
Am Brunnen des Toren jedoch, da träumt ein Lindenbaum,
manch verjährtes liebes Wort sich herauszuschneiden,
auf daß es ihn zöge fort und dem wunderlich Leiernden
dein Bild es risse aus dem Kopf.«
(Aus:
Winterreise, Gedichte, Otto Müller Verlag 2021)
Teilnahme an Literatur & Wein: 1999, 2003, 2006, 2014, 2019, 2022