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NACHLESE: Das war Literatur & Wein 2014
Fotos: © P.Willensdorfer, W. Kühn
Das war Literatur & Wein 2014!
Vor vollbesetzten Sesselreihen im Brunnensaal von Stift Göttweig und im Unabhängigen Literaturhaus NÖ, in restlos ausverkauften Räumen, ging das 16. Internationale Kulturenfestival Literatur & Wein über die Bühne. Der Grundgestus der gebotenen Literatur war in diesem Jahr ein überwiegend nachdenklicher - das geschriebene, vorgetragene Wort als Abbild einer gesellschaftspolitischen Realität, welche die Frage "Wie schön ist diese Welt?" als angemessen erscheinen läßt. Zumal einer der Schwerpunkte sich mit der Ukraine beschäftigte und die geladenen AutorInnen Tanja Maljartschuk, Katja Petrowskaja und Juri Andruchowytsch (letzterer bei Lesung und Gespräch gemeinsam mit Osteuropa-Expertin und Autorin Susanne Scholl on stage) zwar souverän von Betroffenheitsliteratur absahen, aber in ihren Beiträgen präzise und schriftstellerisch brillant zur brisanten Lage in ihrer Heimat Stellung bezogen.

Bereits der Eröffnungsabend am Donnerstag bot dem Publikum zwei ganz Große der europäischen Literatur: Connie Palmen und Robert Menasse stimmten mit ihren genialen Lesungen auf einen Topos der Literatur ein, der da meint: hört zu, seht hin, setzt euch auseinander - und schafften es dennoch, den ans Herz gehenden Themen Tod und Kriegswinter zum Trotz, nicht Verzweiflung, sondern besondere Berührtheit zu evozieren.

Rasant, grenzüberschreitend

Fein verästelte Linien von Familiengeschichte und Dorfchronik zogen sich in der Folge durchs Programm und bildeten einen inhaltlich stimmigen Bogen:
Katharina Hacker und Norbert Gstrein widmeten sich eindringlich und elegant der Provinz, Erich Hackl und Aris Fioretos überzeugten anrührend mit ihren postumen Hommagen an Mutter und Vater, Hartmut Lange führte ebenfalls in die Vergangenheit einer Liebe, Lukas Bärfuss wagte sich über das Schicksal des Protagonisten-Bruders an das Tabu des Suizids und Thomas Glavinic hatte in seinem rasanten, grenzüberschreitenden Titel ebenfalls eine Bruder-Figur mit im literarischen Gepäck.

Die Schweizer Autören Lorenz Langenegger, Urs Mannhart und Christoph Simon holten das Publikum zu einer höchst amüsanten Innenschau über Textproduktion und Diskussion ab.

Im Marillengarten

Bei der samstäglichen Wanderung hatte auch das Wetter ein Einsehen und machte den Spaziergang durch den Marillengarten der Familie Aufreiter zum Vergnügen, welches durch die anschließenden Lesungen von Julian Schutting und Urs Mannhart gekrönt wurde.

Und die Sonntagsmatineé hielt, was sie versprochen hatte: Balkanfeelings pur mit Texten auf höchstem Niveau, geprägt von literarischem Tiefgang, gepaart mit Unterhaltungswert. Die Wiener Tschuschenkapelle, wie immer in bester Laune und im 25. Bühnenjahr zugange, begleitete die Literaturen von Dimtré Dinev & Saša Stanišić perfekt.

Keine Weinwünsche offen

Ebenso wie die musikalische Zonierung der beiden langen Leseabende einen Genuß der Sonderklasse darstellte: Das HO-RUGG-Programm der Herren Molden/Resetarits/Soyka/Wirth begeisterte sowohl mit Text als auch mit der entsprechenden Vertonung, Roland Neuwirth, verläßlicher Begleiter des Festivals seit 16 Jahren, brillierte erneut, diesmal mit der Kollegenschaft der Internationalen Formation.

Und wie immer blieben auch beim Wein keine Wünsche offen: kompetent, liebenswürdig und mit Qualität vom Feinsten überzeugten die regionalen WinzerInnen mit ihren Produkten, wie immer bestens koordiniert und moderiert vom Geschäftsführer des Ursin Hauses Langenlois, Wolfgang Schwarz - der ganz offensichtlich mit Moderationskollegin Sylvia Treudl (Literatur) viel Freude auf der Göttweiger Bühne hatte.

Das Team des Literaturhauses NÖ und sämtliche AußenmitarbeiterInnen (Kassa, Infobox, Fahrdienste, Fotografie, Tontechnik) sowie sämtliche Kooperationspartner haben sich auch in diesem Jahr wieder nach Kräften bemüht, das Festival für Sie, verehrtes Publikum, zu einem Fest zu machen!