Christoph Stradner - Bach Cello
Jede der sechs Solosuiten erinnert an einen Abschnitt unseres Lebens. Leichtfüßig beginnend mit Natur und Kindheit (G-Dur) führt uns die Reise durch den Zwiespalt der Pubertät (d-Moll) hin zur ungestümen Jugend (C-Dur). Der 2. Teil dieses Zyklus setzt mit dem Erwachsenenalter (Es-Dur) fort und findet nach der Auseinandersetzung mit dem Tod (c-Moll) zu einer überirdischen Ewigkeit (D-Dur).
Der in Wien geborene Cellist entstammt einer österreichischen Musikerfamilie. Als Solist konzertiert er mit zahlreichen bedeutenden Orchestern gemeinsam mit Dirigenten wie Adam Fischer, Fabio Luisi oder Vladimir Fedosejev. Zahlreiche Konzertreisen führen ihn in viele Länder Europas und Asiens. Christoph Stradner ist Cellist des Altenberg Trio Wien und Erster Solocellist der Wiener Symphoniker. Zuvor war er Solocellist des Tonkünstler-Orchesters, der Camerata Salzburg und des Concentus Musicus Wien. Die Kammermusik bildete schon immer einen wesentlichen Zweig seines künstlerischen Schaffens. Das Ensemble Acht Cellisten der Wiener Symphoniker ist für ihn da genauso bedeutend wie das Zusammenspiel mit Kollegen wie Lahav Shani, Janine Jansen, Julian Rachlin und Benjamin Schmid. Von 2006 bis 2019 hatte Stradner eine Professur an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Er spielt ein Violoncello von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1680.
"Ich habe mich auf die Suche nach einer Interpretation begeben, bei der jeder Gedanke - quasi von einem unsichtbaren Faden geleitet - von Ton zu Ton erlebbar wird und bei der so kein Ton zu viel ist. Diesen scheinbar romantischen Ansatz rechtfertige ich mit meiner Sicht auf den Menschen Johann Sebastian Bach: Einerseits erlangte Bach, durch seine außergewöhnliche Begabung und seinen enormen Eifer von Kindheit an, eine beispiellose Gelehrtheit, die weit über das rein Musikalische hinausgeht. Seine Werke sind von philosophischen und mathematischen Ebenen durchzogen und vermitteln so den Anspruch einer absoluten Gültigkeit."
www.christophstradner.com
Teilnahme an Literatur & Wein: 2023